Was ist Alternativmedizin?

Alternativmedizin ist die Heilkunde, die die konventionelle Medizin ergänzt. Diese wird auch als Naturheilverfahren bezeichnet. Früher wurde der Begriff Komplementärmedizin verwendet, um hervorzuheben, dass beide Heilansätze wenig miteinander verglichen werden können. Daher prägte man schon im 19. Jahrhundert den Begriff „Schulmedizin“ für die konventionelle Medizin.
Die Wurzeln der Alternativmedizin sind schon weit vor der modernen Zeit, trotzdem gab es für viele Menschen bis heute immer wieder Beweggründe, dieses alternative Wissen zu bewahren und weiterzuentwickeln.
Die Methoden dieser Heilkunst stammen aus verschiedenen Kulturkreisen und Zeiträumen und zu den Heilverfahren zählen eigentlich nur die Methoden, die sich auf ausgewählte und natürliche Rohstoffe beziehen.
In den früheren Jahrhunderten umfasste die Ausbildung des Mediziners neben den naturwissenschaftlichen Lehren auch die Philosophie dazu. Man vertrat dabei das, was mit der Zeit immer mehr an Wert gewann: Den Einbezug des Menschen in die Medizin.
Ganzheitlichkeit des Menschen
In der Alternativmedizin wird der Mensch als Ganzheit gesehen, bestehend aus Körper, Geist und Psyche. Dabei meint der Körper die Materie und damit den Zellverband und das organische Leben. Der Geist ist das Denken, die Inspiration und die Erinnerung. Mit Psyche umfasst man letztlich das emotionale Empfinden, die Seele und die Intuition. Der Einbezug des denkenden, fühlenden Menschen ist das Kennzeichen aller Naturheilverfahren und es wird dabei oft von ganzheitlicher Heilkunst gesprochen.
Bei einer Erkrankung oder einer unklaren Beschwerde wird daher auch der gesamte Organismus des Menschen einbezogen, um diesen wieder in sein Gleichgewicht zu bringen. Mit diesem Hintergrund spricht man häufig von der Lebensenergie Qi und meint damit die Kraft, die den Körper am Leben hält. Gleichzeitig verbindet man mit Qi auch den Gedankenstrom im menschlichen Bewusstsein und den unerschöpflichen Fluss an Emotionen.
Schulmedizinische Zweifel an der Wirksamkeit

Eine schulmedizinische Diagnose ist immer durch ihre Zeitepoche und ihrem wissenschaftlichen Erkenntnisstand geformt. Viele Ärzte und Mediziner zweifeln an der Effizienz der Alternativmedizin oder lehnen die Heilmethode gar vollständig ab.
„Wer heilt, hat Recht“ ist in dem Zusammenhang ein viel zitierter Ausspruch der Alternativmediziner. Die Aussage spielt auf den Vorwurf der Schulmedizin an, man könne alternative Naturheilerfolge selbst bei immer gleichen Rahmenbedingungen nicht garantieren. Selbstverständlich kennt man diese Problematik auch aus der Schulmedizin, daher ist man dort bemüht, möglichst viele (oft teure und aufwendige) Studien unter gleichen Bedingungen zu testen. In der Alternativmedizin existieren derartige Studien (noch) nicht. Immerhin wurde in jüngster Zeit versucht, wissenschaftliche Beweise für die naturheilkundliche Wirksamkeit zu erbringen. Mittlerweile gibt es schon mehrere Erfolge.