Sonstiges - Folgebeschwerden nach Amputation
Ein Brief von Günter R. an Herrn Machnicki
Erfahrungsbericht über meine erst Farbtherapie
Mein Krankheitsverlauf ist in einem verkehrsmedizinischen fachorthopädischen Fahreignungsgutachten als Anlage beigefügt.
Vom 10.12.2004-28.02.2005 wurde ich weiterhin im BuK Borberg ambulant behandelt.
Danach habe ich bis Anfang April weiterhin zu Hause mich an die neue Situation gewöhnt. Ich befand mich psychisch und physisch in einer guten Verfassung und hatte den 12.04.2005 als Wiedereinstieg in meinen Beruf geplant. Spaziergänge von ca. 7 Kilometer waren für mich schon fast normal.
Am 11.04.2005 bekam ich jedoch aus unerklärlichen Gründen eine Blutblase am Stumpfende. Diese Blutblase bedeutet für mich: Unterarmgehstützen bis 20.04.2005.
Am 27.04.2005 erneut Schmerzen am rechten Stumpfende. Die Ärzte diagnostizieren ein Neurom, dass bedeutet für mich wiederum Unterarmgehstützen.
Am 18.05.2005 Vorstellung in der Ambulanz BuK Boberg, Diagnose: Knochenhautreizung, danach nach Schierensee zu Manfred Machnicki.
Diese Empfehlung ging von meinem Vater aus. Psychisch war ich, um es salopp auszudrücken, „nicht mehr gut drauf“. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie irgend etwas von einer Farbtherapie gehört. Bei Betreten des Behandlungszimmers wähnte ich mich in einer Änderungsschneiderei, überall lagen farbige Stoffe.
Ich wurde also von Herrn Machnicki überall am Körper mit unterschiedlichen Farben beklebt, die Prothese wurde dabei auch beklebt. Meiner Ansicht nach war es der größte Hokuspokus den ich je mitgemacht habe.
Nach der Behandlung bemerkte ich auf der Rückfahrt bei mir eine erhöhte Herzfrequenz und eine verbesserte Durchblutung des Stumpfes. Am Abend musste ich mehrfach niesen.
1. Tag: Ich möchte hier mein Tagebucheintrag zitieren:
Gut geschlafen letzte Nacht, habe heute Morgen überhaupt kein Bedürfnis meine Schmerztabletten einzunehmen, weiterhin leichte Erhöhung der Herzfrequenz. Mir läuft es schauerweise den Rücken herunter, eine Art Schüttelfrost ?, ich spüre Veränderungen in meinem Körper, Niesen muss ich ganz oft, mir läuft die Nase. Ich bin fast euphorisch eingestellt: Es wird alles wieder! Um 13.30 Uhr habe ich meine Prothese angelegt. Was geschieht jetzt ? Ein angenehmes durchströmendes Kribbeln bis in meine nicht mehr vorhandene Fußspitze. Dieses Gefühl hielt ca. 3 Stunden an. Abends leider massive Einschlafschwierigkeiten (Wetterumschwung?)
2.Tag: Gute Stimmung weiterhin, nachmittags Prothese angelegt und wieder dieses wohlige Gefühl von Strömung durch mein Bein.
3.Tag: Weiterhin alles im grünen Bereich, morgens Prothese angelegt , gegen 18 Uhr wieder abgenommen.
4.Tag: Fahrradtour durch blühende Rapsfelder, Mittagsschlaf, weiterhin gute Stimmung.
5.-7.Tag: Normale Aktivität mit Mittagspause
8.Tag: Morgens nochmals leichter Schnupfen mit häufigem Niesen.
9.Tag: Keine spürbaren Veränderungen mehr festgestellt.
Fazit: Die Behandlung mit Farben war für meinen Körper und meine Seele eine neue und zugleich wohltuende Erfahrung. Fachbücher von Kunz, Campana und Muths beweisen für mich auch in schriftlicher Form, dass sich durch Farben etwas im Körper bewegt.
Patient war nur 2 Mal hier.
Läuft jetzt 6 Km in 30 Minuten mit Prothese.