Die innere Uhr

Alle Lebewesen haben eine innere Uhr, die dafür sorgt, dass sich der Körper zwischen Schlaf und Wachsamkeit abwechselt. Zusätzlich ist sie für die Verdauung und andere Aktivitäten verantwortlich. Diese mehrere hundert Rhythmen konnten von Forschern nachgewiesen werden. Das Gleichgewicht der inneren Uhr ist für den Menschen demnach lebensnotwendig.
Es ist deshalb auch ein ernstes Problem, wenn diese Uhr aus dem Gleichgewicht kommt, was durch verschiedene Umstände geschehen kann. Die Folge einer solchen Rhythmusstörung sorgt dafür, dass die Uhr nicht mehr passend mit dem Körper im Alltag arbeitet und dem Menschen Probleme bringt. Diese äußern sich dann in Depressionen, Schlaf- und Stoffwechselstörungen.
Um diesen Rhythmusstörungen entgegen zu arbeiten, suchten Forscher nach der inneren Uhr im Körper des Menschen und diese wurde durch Zufall bei einer Untersuchung durch einen Neurologen aus Philadelphia entdeckt.
Er hatte 72 Probanden auf die Wirkung von neun verschiedenen Wellenlängen des Lichts zwischen den Farben Indigo und Orange untersucht und dabei im Auge des Menschen neben den bereits bekannten Stäbchen, die zur Unterscheidung von Hell und Dunkel zuständig sind, und den Zäpfchen, die für das Farbsehen verantwortlich sind, noch einen unbekannten Photorezeptor auf der Netzhaut entdeckt. Dieser neu entdeckte Rezeptor arbeitet von den anderen unabhängig.
Bei dem Versuch stellte der Neurologe fest, dass je nach Lichtreiz die Zirbeldrüsen im Gehirn mit einer veränderten Produktion von Melatonin reagierten. Melatonin ist der Antriebsstoff für die innere Uhr im Körper, welches von den Zirbeldrüsen im Gehirn gebildet wird. Dunkelheit und Ruhe fördern die Produktion von Melatonin, während diese von Aktivitäten vermindert wird. Auch die zeitlichen Abläufe des Organismus im Körper sind von Melatonin abhängig und passen sich an dieses an. Über das Auge lässt sich also die innere Uhr beeinflussen und Rhythmusstörungen können beseitigt werden.
Erste Erfolge zu dieser Theorie erzielten Wissenschaftler bei der Behandlung von Winterdepressionen. Wenn die Sonne fehlt, schüttet der Körper vermehrt Melatonin und weniger Glückshormone wie Serotonin aus. In einem solchen Fall spricht man von saisonal abhängigen Depressionen (SAD) und diese äußern sich mit einem enormen Schlafbedürfnis, Angst, Trauer und Reizbarkeit. Diese Beschwerden wurden bisher mit der Lichttherapie behandelt. Diese Therapiemethode wurde um den Einsatz von blauem Licht erweitert, da die Wirksamkeit deutlich angestiegen ist.
Inzwischen werden auch Krankenhäuser, öffentliche Gebäude, Arbeitsplätze und die eigenen vier Wände von vielen bewusst in bestimmten Farben gestaltet, um diese optimal auf das Wohlbefinden auszuwirken. Die Forschungen über die innere Uhr und die weiteren Behandlungen und Therapien für den Körper sind zwar erst am Anfang, die Forschung ist sich aber sicher, dass sie den richtigen Weg gefunden haben.
Farbtherapie wird bereits seit langer Zeit eingesetzt und heilt Patienten über viele Beschwerden, es fehlen nur noch mehrere theoretische Beweise dafür, damit diese Heilung von den meisten anerkannt wird.
Zweimaliges Uhr-Umstellen

Unsere innere Uhr wird vor allem an zwei Zeiten im Jahr sehr belastet und aus dem Gleichgewicht gebracht. Verantwortlich hierfür ist die Zeitumstellung, die vielen Menschen unwissentlich Unruhe bringt. Die bloß einstündige Verschiebung sorgt im Körper für mehr Verwirrung, als es dem Mensch bewusst ist.
Die Funktionen des Körpers passen sich an die innere Uhr an und wenn der Tagesablauf von einer Nacht auf die andere für längere Zeit umgestellt wird, braucht es eine Weile bis sich der Körper wieder an anpasst und eine volle Funktionalität ohne Beschwerden bieten kann.
Zwar können sich die Organe des Körpers relativ schnell an den neuen Tagesablauf gewöhnen, die innere Uhr braucht aber etwas länger dafür und so hat das zur Folge, dass die Organe nicht im Einklang mit der inneren Uhr zusammenarbeiten. Dieses Ungleichgewicht im eigenen Körper schwächt das eigene Immunsystem und der Mensch ist nicht nur anfälliger für Krankheiten, sondern auch instabil was die Psyche angeht.
Die meisten Beschwerden nach der Zeitumstellung sind Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit und Sorge. Da die Umstellung der inneren Uhr länger braucht, werden diese Beschwerden auch solange andauern bis diese langsam vorüber gehen. Eine Behandlung und ein Eingriff in die innere Uhr mithilfe einer Licht- oder Farbtherapie helfen dem Körper, die innere Uhr um ein Vielfaches schneller in den neuen Rhythmus zu bringen und die Beschwerden damit zu beseitigen.
Wer also merkt, dass nach der Zeitumstellung der Körper sehr darunter leidet und gewisse Beschwerden auftauchen, der sollte über eine Therapie nachdenken, damit sich der Körper den eigentlichen Aufgaben des Alltags stellen kann. Doch auch wenn nicht sofort bewusst ist, dass man Probleme mit der Zeitumstellung hat, sollte man sicherheitshalber eine Therapie eingehen, da die Umstellung der Zeit eine große Belastung für den Körper ist, welche nachwirkende Folgen für den Organismus hat.